Hund aus dem Tierschutz

Der Text ist von Iris Lange!

„Weil das Hunde retten ja gerne schöngeredet wird!! Diese Hunde ja so unendlich dankbar sind…hier mal ein kleiner Einblick wie es tatsächlich immer öfters aussieht!!

Gedanken zur Adoption von Hunden aus dem Tierschutz die mich immer wieder beschäftigen. Seit Monaten rege ich mich oftmals über so manche Zeilen der Menschen aus dem Tierschutz auf. Diese Mitleid erhaschenden Worte… Warum sieht mich denn keiner? Habe ich es nicht verdient? Meine Koffer sind gepackt und so gerne würde ich wissen wollen wie es sich anfühlt eine Familie zu haben. Gerne würde ich die Welt kennen lernen bla bla bla.

Was geht da gerade in mir vor?

Ich lese diese Zeilen während ich keine 2 min später einen Anruf erhalte … Hund muss sofort weg, hat Kind gebissen, fängt an schwierig zu werden, bellt ständig, kann nicht alleine sein bla bla bla

Es ist ein verschissener Kreislauf der sich nur brechen lässt, wenn wir endlich anfangen Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir ehrlich sind. Die Hunde aus den Sheltern sind richtig arm dran, viele geben sich auf, kein Hund hat so ein einsames Leben unter vielen verdient. Aber… Sie sitzen nicht auf gepackten Koffern und freuen sich die große Welt kennenzulernen, genau das Gegenteil ist der Fall. Sie sitzen fest in ihrer Angst. Sie kennen nichts. Menschen sind ihnen meistens fremd, zumindest können die wenigstens Hunde dort Menschen gut einschätzen, weil sie nur zweimal am Tag welche sehen. Morgens und abends zum Füttern, es ist keine Zeit für gemeinsame Stunden zum Kennenlernen. Sie kennen keine Autos, keine Häuser in denen es Luxus gibt, sie kennen es nicht in Ruhe fressen zu dürfen ohne das 20 andere Hunde dastehen und nur warten da was daneben geht und und und. Es ist ein permanenter Stress.

Und nun? Sie haben das Glück endlich ausreisen zu dürfen, optimal wäre es auf Menschen zu treffen die keine Erwartungen haben aber trotzdem auch vorbereitet sind auf etwas das sich alles andere als freut endlich Zuhause zu sein. Das ist der Knackpunkt. Ständig liest man von Hunden die doch nur endlich eine Familie haben wollen, gestreichelt werden und spielen möchten, von langen Spaziergängen träumen und somit sind die Menschen die nämlich genau das erwarten, mächtig überfordert mit dem was da tatsächlich ankommt. Ein Häufchen Elend, das penetrant stinkt, das alles zurück gelassen hat was ihm vertraut war, und nicht weiß was ihn jetzt erwartet. Auch weiß er nicht das der Teppich keine Pinkelecke ist, weiß nicht, dass er nicht knurren braucht, wenn gefressen wird, weil er wahrscheinlich wieder nicht satt wird. Der Hund der völlig überfordert ist mit Treppen und Heizungsluft, der Hund der plötzlich 24 Std 7 Tage die Woche Menschen um sich hat die ihm ständig Aufmerksamkeit schenken. Der Hund der plötzlich von einem riesen Geräuschpegel ständigem bellen keinen Mucks mehr sagen soll weil es Nachbarn gibt die es stört, der Hund der allein sein nicht kennt jetzt aber mindestens 4 Stunden völlig alleine ist und vor Angst, Frust oder Stress die Wohnungseinrichtung und Frauchens Prada Schuhe zerlegt und den Teppich nutzt um Dünnpfiff los zu werden.

Warum denken wir nicht alle mal ein bisschen nach? Ich rege mich gerade deswegen auf, weil ich es heute mal wieder live erleben durfte. Familie hat sich einen Hund geholt der sich doch so sehr eine Familie gewünscht hat, jetzt ist er undankbar und muss sofort weg, weil er das Kind gebissen hat. Aus einem Shelter vor 5 Monaten nach Deutschland gekommen. Als Welpe in der Tötung gelandet, 4 Jahre nur hinter Gittern gelebt sich 15 qm mit vielen weiteren Hunden geteilt, Menschen sind ihm fremd und jetzt, ja jetzt hat er das Kind gebissen, weil es den Hund doch immer so gerne umarmen möchte. Ständig Besuch der ein und ausgeht, ja das muss der Hund aber ertragen, schließlich können wir ja nicht unser ganzes Leben nur noch nach dem Hund ausrichten. Ständig bellt er, er hat schon zwei Teppiche total versaut und den guten Antikstuhl von unserer Oma hat er auch zerbissen. Von Dankbarkeit keine Spur. Ganz im Gegenteil, hätten wir das eher gewusst, wir hätten einen Goldenen Retriever vom Züchter genommen die sind Kinderlieb, dabei wollten wir doch nur helfen.

Danke liebe Tierschutzvereine für die falschen Vorstellungen die ihr impliziert, danke liebe zukünftige Besitzer die ihr so blauäugig und dumm seid zu denken ein Hund der nichts kennt ist bereit für eine völlige Reizüberflutung ohne eine Nebenwirkung zu zeigen und euch direkt so sehr liebt das ihr ihn Zwangsbekuscheln könnt und er dankbar ist endlich die Welt kennen zu lernen. Sorry für den Roman ich musste mich einfach auskotzen und zwar bei Menschen die wahrscheinlich verstehen was ich meine. Danke fürs offene Ohr. Manchmal ertrage ich es kaum noch und Menschen werden mir zuwider

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Ich hoffe das jede der sich so ein Hund annimt, sich bewusst ist was das

bedeutet, dann kann alles gut werden!“

„Heiße“ Hunde-Pfoten

Von Dina Insinger

Gedanken für die Pfoten.

„Heute wollte ich meinem Hund was Gutes tun und bin mit ihr zum Fluss gefahren. Oben angekommen, steigen wir aus. Es ist unglaublich heiß.
Wie jedes Mal fühle ich gewissenhaft mit dem Handrücken den Boden. Er ist so heiß, dass ich schnell meine Hand wegziehe und den Hund auf den Arm nehme. Gut, dass sie nicht so groß und so schwer ist. Ich trage sie den Asphalt entlang bis wir „Wiese“ erreicht haben. Was man noch Wiese nennen kann, so vertrocknet. Unten am Wasser angekommen ziehe ich meine Schuhe aus und will die 7 Schritte zum Wasser gehen. Meine Fußsohlen brennen! Ein wenig im Wasser geplanscht entschließen wir uns zurück zu gehen. Ich möchte meine Füße trocknen lassen, bevor es in die Sandalen geht. Ich gehe nur auf dem Erdboden mit dem vertrockneten Gras und meine Füße schmerzen, so heiß ist es.

Auf dem Rückweg sehe ich mehrere Hunde auf dem heißen Asphalt laufen. Die Menschen machen sich keine Gedanken.
Gedanken für die Pfoten.

Bitte lasst eure Hunde bei der Hitze nicht auf Stein laufen und fühlt immer erst den Boden. Dort wo es für eure Füße zu heiß ist, ist es auch zu heiß für die Pfoten…“

Hundeerziehung vs. Hundetherapie

Hundeerziehung ist eine Sache, die Therapie von Fehl- und Problemverhalten eine völlig andere. Bis heute sind viele Hundehalter der Meinung, man könne dem Hund schlechte Eigenschaften einfach aberziehen.
Erziehungsmethoden, wie sie in Hundeschulen und Hundesportvereinen angewendet werden, sind definitiv nicht geeignet, um Fehl- oder Problemverhalten zu therapieren. Leider stellen dies viele Hundehalter erst zu spät fest, denn es wurde bereits Gewalt bzw. Starkzwang eingesetzt und damit Meideverhalten beim Hund ausgelöst. Das Resultat ist fatal, denn die Ursachen des Problems werden weder behoben noch wird Verhalten verbessert, vielmehr verstärken sich vorhandene Probleme oder verlagern sich auf andere Bereiche. Eine sinnvolle Therapie muss unerwünschtes Verhalten entkoppeln, damit danach erwünschtes Verhalten neu verknüpft werden kann.
Beim Beispiel „Dauerbellen“ genügt es nicht, dem Hund das Bellen zu verbieten oder dies gar zu bestrafen, da es lediglich unterdrückt würde. Ein Lernprozess erfordert immer das Lösen bisheriger Verknüpfungen. Wenn Ihr Hund also bellend zur Haustür läuft, wenn es klingelt, hat er beim Reizauslöser Klingel gelernt, zur Tür zu laufen und dort zu bellen. Aus Sicht des Hundes ein völlig normales Verhalten, da es seine Aufgabe ist, das Rudel vor Fremden zu warnen. Wir haben hier also eine klassische A-B Konditionierung (Klingel-Bellen).
Versucht man dies nun durch ein Verbot z.B. „Nein“ oder durch Zwang z.B. „Schnauzengriff“ zu unterbinden, hat sich an der bisherigen Konditionierung nichts verändert, man hat lediglich ein drittes Element auf die bereits bestehende Verknüpfung gesetzt, also A-B-C (Klingel-Bellen-Nein).

Hier unterscheidet sich nun Erziehung von Therapie oder Konditionierung von Umkonditionierung, da kompetente Therapeuten zunächst die Konditionierung A-B lösen, um dann A mit der Alternative C neu zu verknüpfen. In unserem Fall würde dies so aussehen: Klingel-Platz oder auch Klingel-Blickkontakt etc.

Achten Sie bitte künftig darauf, dass vermeintliche Hundeprofis auch wirklich therapieren und Problemverhalten nicht nur überlagern. Bedenken Sie bitte, dass sinnvolle Problemhundetherapie an der Ursache ansetzt und nicht am Symptom. Immer dann, wenn der Hundetrainer Ihres Vertrauens nicht in der Lage ist, am ursprünglichen Verhalten grundlegend etwas zu verändern und lediglich Symptome unterdrückt, sollten Sie Ihrem Hund zuliebe jemanden konsultieren, der sich wirklich mit der Materie auskennt. Ein kompetenter Hundetherapeut kann das
Problem „Klingeln – Bellen – zur Tür laufen“ oder „Dauerbellen am Gartenzaun“ in ca. 20 Minuten erfolgreich umkonditionieren, dauerhaft und ohne jegliche Hilfsmittel bzw. ohne Bestrafung.

Mit Gewalt erzieht man keinen Hund, man erreicht nur, dass dieser leiser bellt!

Textquelle: www.hundewelten.de